Donnerstag, 20. Dezember 2012

Kein Grund

Vielleicht lieben Männer und Frauen anders. Wenn dir eine Frau also etwas über die Liebe erzählt, kannst du es ohne Bedenken in Parenthese setzen. Setze aber auch dieses "ohne Bedenken" noch in Parenthese.

Unschuldig allein ist die Aktivität. Sie ist unschuldiger als die Unschuld selbst.

"Letztlich kommt es auf mich an" - Egoismus und Selbsterkenntnis gehen von der gleichen Prämisse aus.

Es kann keinen Grund geben, nicht zu lieben.

Dein schlechtes Gewissen beweist, dass du zu mehr fähig bist. Denn wenn du vollkommen unfähig wärst, würdest du dich nicht deiner Unfähigkeit wegen schämen. Du weißt aber, dass dir das "Ich kann nicht anders" versperrt ist. Und im Grunde willst du auch, dass es dir versperrt ist. Du ahnst dein Können - und damit deine Verantwortung.

Wir können nicht naiv sein wollen. Über die Naivität zu reflektieren heißt, sie auszulöschen. Aber wir können das Wesentliche tun und darüber das Unwesentliche vergessen. In den Augen jener, die das Unwesentliche für das Wesentliche ansehen, verhalten wir uns dann naiv. Durch den fremden Blick erfahren wir erst von unserer Naivität. Wir können noch gar nicht wissen, welche Naivitäten wir an uns noch entdecken werden, weil wir die Bosheit noch nicht kennen, mit der man einst nach uns schauen wird.

Schaffe Möglichkeiten - dann werden auch deine Hoffnungen immer gute Nistplätze haben!

Man kann nicht glücklich werden, ohne Glück zu spenden.
   

9 Kommentare:

  1. Die Liebe ist wohl so ziemlich das Einzige, die keinen Grund braucht, um zu exitieren. Weil sie es einfach so tut. Und jeder Mensch braucht in der einen oder anderen Form Liebe und Zuwendung. Es liegt in unserer Natur. Und ich denke, Frauen und Männer lieben nicht anders, doch sie drücken es einander anders aus.

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  2. Frauen und Männer gibt es in der Liebe nicht. Es gibt nur Liebende und jeder liebt auf seine Weise.

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  3. "Frauen und Männer gibt es in der Liebe nicht" - und wenn sich gerade diese Auffassung der Liebe als spezifisch weibliche herausstellen ließe? Du siehst, ich stichle ;)

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    1. Hihi, ja das könnte sein, das dies eine spezifisch weibliche Sicht ist. Da aber Liebe immer subjektiv ist und das erleben derselben wohl auch, behaupte ich einfach, das es eben keine Geschlechtsspezifika braucht, wenn nicht Liebe zum Geschlecht selbst das Thema ist. Vielleicht rechnen wir nur in männlich und weiblich, weil wir aus gewissen Gründen eben nur männlich und weiblich unterscheiden können?
      Sind Hermaphroditen zur Liebe fähig? Wenn ja, dann sehe ich meine Ansicht als wahr an. :)

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    2. Diese "gewissen Gründe" würden mich jetzt interessieren ;) Ist das Denken in diesem männlich/weiblich-Schema so tief in uns verankert, dass wir es nicht mehr entscheidend - und wenn, dann für manche erleuchtete Minute - beeinflussen können? Oder ist ein ganz anderes Denken möglich?

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  4. Ja, wär' wahrscheinlich besser gewesen, wenn ich was gesagt hätte, aber naja, ich halte immer dann meinen Mund, wenn ich lieber reden sollte und umgekehrt, haha. Naja, vielleicht wird's ja, wieder. + Danke für den Kommentar. :-)

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  5. @Julian: du kannst ja auch mal was über typisch männlich und typisch weiblich schreiben? :) ich mein, wenn du dich schon an dieses thema hier heranwagst? :)

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  6. Dieses dualistische Denken steht mir eigentlich fern. Die Frage nach dem typisch Weiblichen bzw. Männlichen kann leicht dazu führen, dass man in Schablonen denkt. "Hmm, da habe ich mich aber gerade nicht geschlechtsspezifisch verhalten." Warum sollte ich mein Denken freiwillig in solche Fesseln schlagen wollen?

    Andererseits scheint es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu geben. Allerdings sind die Geschlechter ja nicht einfach gegeben, sondern man muss sich wiederum dazu entschließen, diese Kategorien zu benutzen. Viele Menschen fallen aus diesen Kategorien einfach heraus. Was ist mit denen? Gerade dieses absolut selbstverständliche Setzen der Geschlechterdifferenz macht diesen Menschen oft das Leben zur Hölle. Das hat etwas mit Rücksichtnahme zu tun, aber nicht nur. Diese Menschen VERSTEHE ich dann einfach nicht, und das zeigt doch, dass ich noch nicht tief genug gebohrt habe.

    "Für den Hausgebrauch" wäre es mir manchmal ganz lieb, diesen Cut zu machen und zu sagen: Ok, du bist ein Mädchen, du musst so denken. Das ist natürlich problematisch und deshalb in Parenthese gesetzt ;)

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    1. *g* für den "Hausgebrauch" wäre mir das auch recht :) ich finde, gerade heutzutage ist es sowieso sehr schwer, diesbezüglich sich "identifizieren" zu können. Also was einem "von Haus aus anerzogen" wird. Katastrophal...

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