Donnerstag, 27. Dezember 2012

Dämonen

Als ich am Boden lag, wäre es den Dämonen leicht möglich gewesen, mich endgültig auszulöschen. Aber sie taten es nicht. Wie eine Katze die Maus leben lässt, um mit ihr zu spielen, so ließen mich auch diese Dämonen leben. Und vielleicht spielen sie noch jetzt mit mir; etwa indem sie mich wähnen lassen, dass ich ihnen etwas Substantielles entgegenzusetzen hätte.

Wer sich bessern will, wird ein verfeinertes Gefühl für alle Zeichen seiner Besserung entwickeln; ihm wachsen hundert neue Augen. Vielleicht wird er auch die zweifelhafte Fähigkeit ausbilden, diese Zeichen in die Dinge hineinzuentdecken ... Aber ich bin nicht Skeptiker genug, um das Belogenwerden zu fürchten. Ich habe keine Angst, mich täuschen zu lassen. Das werden auch die Dämonen gerne hören. Manchmal, wenn es ganz still ist, erlausche ich ihr Lachen, Lästern und Lustigsein. Dann frage ich mich, wer hier eigentlich wen täuscht? Sie mich? Ich sie? Wissen sie, dass ich sie höre? Oder tun sie nur so, als ob sie nicht wüssten, dass ich sie höre? Diese Nuss sollen andere knacken. Es gibt keine Dämonen.

2 Kommentare:

  1. Die größte Angst, die die Dämonen haben, ist, dass man sie eines Tages ignoriert. Denn dann ist man nicht nur auf dem Weg der Besserung, sondern geheilt. Aber diesen Tag werden sie so lange hinauszögern wie es ihnen nur möglich ist, bei vielen wahrscheinlich ihr gesamtes Leben lang.

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  2. Keine Sorge, es gibt keine Dämonen! Dämonale "Erlebnisse" sind innersinnliche Wahrnehmungen, die aus verschiedenen Gründen entstehen können, z.B. Stress, Schlafmangel, Sauerstoffmangel durch schlehte Luft, etc. Es sind gewiss keine unsichtbaren Wesenheiten, denn diese befinden sich in einer anderen Daseines- bzw. Dimensionsebene und haben keinen Zugang zu unserer Welt - so wie wir keinen Zugang zu ihrer Welt haben. Die einzigen Dämonen, die es gibt, sind aus Fleisch und Blut, nämlich die Menschen selber!
    Liebe Grüße

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