Donnerstag, 10. Januar 2013

Rückzug

Du bist sehr schnell sehr weit vorausgestürmt, um deine Fahne in den weichen Sand zu stoßen. "Ja, es ist wirklich so einfach!", hast du in alle Welt hinausgeschrien. Aber keine Sau interessiert sich für den Grund deiner ungestüm wuchernden Euphorie. Du hast gedacht, die Entscheidung herbeigeführt zu haben. Nun allerdings, da sich deine Säfte längst wieder abgekühlt haben, dämmert dir, dass du in die Falle deiner eigenen Hoffnung gelaufen bist. Die Flut kommt; du wirst dich mitsamt deiner Fahne davonstehlen müssen. Selbst wenn du der aufsteigenden Linie des Lebens wieder angehören solltest, bleibt dir nichts anderes übrig, als jetzt den Rückzug anzutreten. Doch obwohl deine Füße schon nass sind, lächelst du.

Wenn man das Leben wie ein Spiel betrachtet, in dem es darum geht, den verborgenen Sinn einer jeden Niederlage aufzudecken, existiert es sich gleich viel besser. Um dieses Spiel zu gewinnen, wirst du dir die ein oder andere Pleite einhandeln müssen. Nein, du bist niemand, der das Scheitern fürchtete. Vielmehr sehnst du es herbei, um ihm endlich den Schrecken austreiben und die Perspektive aufbrechen zu können. Wer sein Leben retten will, der wird es verlieren. Dass fühlst du in dieser Nacht sehr distinkt. Und am Tage?

4 Kommentare:

  1. Das Scheitern zu wollen, könnte heißen, über das Scheitern längst hinaus zu sein ... Was denkst du?

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    1. Ich denke, du hast ein neues und gutes Energiepotential aufgetan, erreicht - such es dir aus ;)

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  2. Man .....also manchmal sprichst du mir aus der seele! Ich denke du bist darüber hinaus...nur derjenige, der es kennt zu scheitern, wächst darüber hinaus! Was soll man noch fürchten, wenn man weis , dass doch alles irgendwie weitergeht! Das leben ist keine prüfung, sondern, wie du schon sagst ein spiel und jeden tag aufs neue entscheidet sich , ob du ein guter spieler bist oder der geborene verlierer ...

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