Zwischen Liebe und Schmerz besteht kein wesentlicher Zusammenhang. Der Schmerz beruht auf Unwissenheit, Ignoranz und Idealisierung. Man sieht einen Menschen so, wie man ihn sehen will, nicht so, wie er ist. Zeigt sich dann, dass man sich in ihm geirrt hat, steht man entblößt vor der Erkenntnis, dass man einer Illusion nachgejagt war. Diese Erkenntnis ist es, die den Schmerz erzeugt. Die Liebe hingeben kann überhaupt keine Schmerzen verursachen, vielmehr lindert und heilt sie sie. Sie ist ein Tun, kein Erleiden.
Wer also sagt, dass Liebe und Schmerz untrennbar zusammengehören, könnte ebenso gut sagen, dass echte Liebe ohne Unwissenheit, Ignoranz und Idealisierung nicht zu haben sei. Denn nur diese ermöglichen es, sich derart in einem Menschen zu täuschen, dass man sich am liebsten unsichtbar machen möchte, sobald man diese Täuschung durchschaut. Die Rationalisierung liegt nahe: "Ich leide, also bin ich immerhin liebesfähig, denn wenn ich nicht liebte, würde ich ja nicht so leiden können. Ich stelle mich der Wahrheit meines blutenden Herzens!"
Wer also sagt, dass Liebe und Schmerz untrennbar zusammengehören, könnte ebenso gut sagen, dass echte Liebe ohne Unwissenheit, Ignoranz und Idealisierung nicht zu haben sei. Denn nur diese ermöglichen es, sich derart in einem Menschen zu täuschen, dass man sich am liebsten unsichtbar machen möchte, sobald man diese Täuschung durchschaut. Die Rationalisierung liegt nahe: "Ich leide, also bin ich immerhin liebesfähig, denn wenn ich nicht liebte, würde ich ja nicht so leiden können. Ich stelle mich der Wahrheit meines blutenden Herzens!"
Du hast natürlich Recht damit, dass man häufig bloß seine Wunschvorstellungen in einen Menschen hineinprojiziert. Das hat dann nichts mehr mit echter Liebe zu tun, weil man so verblendet ist, dass man die Wahrheit nicht mehr zulässt und alles so interpretiert, wie man es haben will. Wenn man es nicht mehr schafft, diese Illusion aufrecht zu erhalten, verursacht das Schmerz, wie Du sagst.
AntwortenLöschenAllerdings ist das doch bei Weitem nicht die einzige Ursache für Schmerz. Mit Liebe macht man sich so verletzlich, man legt seine tiefsten Gefühle in die Hand eines anderen Menschen, man öffnet sich komplett, lässt den Menschen an seinen wichtigsten Gedanken teilhaben.
Alles, was der, den du liebst, sagt, lässt du 1000 mal näher an dich heran, als irgendetwas Anderes. Du lebst in einem ständigen Kampf für die Person, unter der Angst, sie zu verlieren, sie zu enttäuschen, nicht mehr zurück geliebt zu werden... Und was wäre Liebe für ein einseitiges, langweiliges Gefühl, wenn es bloß aus Positivem bestünde? Schmerz kann sogar wundervoll sein, er kann dich wissen lassen, dass du wirklich liebst, dass dir jemand wichtiger ist als alles Andere. Sich jemanden völlig "auszuliefern" bedeutet tiefstes Vertrauen. Gefühle sind nicht klar voneinander zu trennen und in Liebe ist jede Menge Schmerz enthalten. Selbst wenn man unendlich liebt, kann eine Situation schwierig sein und eine problemlose Beziehung ist vielleicht nicht immer möglich. Manchmal weiß man sogar, dass es besser ist getrennte Wege zu gehen, obwohl man im Geiste nie wieder voneinander loskommt. Es ist kein einfacher Schritt im Leben, sich für jemanden zu entscheiden. Und man weiß bei der Entscheidung nie, welche Hindernisse man dabei alles überwinden muss. Ist das für Dich kein Schmerz?