Sonntag, 4. November 2012

Der Regen wird stärker

Hörst du, wie der Regen gegen die Scheiben prasselt? Verstehst du, was er sagen will?

Wieso sind wir als Menschen auf diese Welt gekommen? Warum nicht als Viren, Gras oder Stechmücken? Wäre uns nicht ein süßeres und im Grunde auch glücklicheres Dasein beschieden gewesen? Was hat sich die Natur dabei gedacht, als sie uns ausgerechnet Menschen hat werden lassen? Hättest du die Katze, die du vielleicht gerade in diesem Augenblick streichelst, nicht selber sein können? Ist Menschsein ein Zufall? Eine Strafe? Oder sind wir hier, um unsere Bestimmung herauszufinden, selbst wenn sich im Verlaufe unserer Forschungen herausstellen sollte, dass es überhaupt keine menschliche Bestimmung gibt?

Der Regen wird stärker.

Aber warum sollte mich mein Menschsein überhaupt etwas angehen? Ich wollte nicht als Mensch geboren werden. Du siehst: Der Lebenswille in mir, der sich auf so vielfältige Weise hätte manifestieren können, hat sich nie ganz damit abgefunden, als wenig behaartes, auf zwei Beinen laufendes Gorilla-Bonobo-Mischwesen existieren zu müssen. Ich bin eifersüchtig auf die Tiere. Sie müssen irgendetwas richtig gemacht haben, was ich falsch gemacht habe.

Hast du schon einmal so gedacht? Hast du dich schon einmal gefragt, ob es da draußen jemanden geben könnte, der auch so denkt? Der so gebrochen empfindet?
   

1 Kommentar:

  1. Ich glaube nicht daran, dass es einen bestimmten grund gibt, weshalb wir ausgerechnet menschen geworden sind und nicht ein tier oder ein grashalm ....zwar philosophiere ich auch sehr oft darüber, ob wir eine bestimmung, einen sinn im leben haben, aber letztendlich existieren wir hier nur, genauso wie die tiere , nur das wir nachdenken können und eine wortsprache besitzen! Vielleicht ist es bloß eine rein evolutionäre sache, dass wir ein paar andere eigenschaften haben als die tiere, vielleicht bloß ein zufall, der verursacht, dass wir an unserer existenz verzweifeln!
    Aber unter den ganzen zweifeln und grübeleien , darf man das leben nicht vergessen, denn was bringt das ganze nachgedenke, wenn man nur im kopf/ in der theorie lebt?
    Ich bin nicht neidisch auf die tiere, aber ich mag sie mehr als die spezies mensch! Ich glaube nicht , dass tiere heutzutage sosehr zu beneiden sind, ausser vielleicht die, die unbedarft und ohne menschliche einmischung leben können ....was nicht mehr sehr viele sind ...
    Ich glaube das schlimmste ist, und das habe ich auch sehr lange getan, sich darauf zu fokussieren, warum der mensch so schlecht ist und so selbstzerstörerisch und im grund wie ein virus, der sich wie eine krankheit durch einen corpus frisst .... Es bringt nicht viel, denn die energie, die man auf all die wut und aggression und traurigkeit und weltschmerz verwendet , könnte besser dafür genutz werden, etwas zu ändern, nicht nur zu denken, sondern auch zu machen, jemand besseres zu sein und gegen den strom anzukämpfen ...das ist, finde ich, ein guter weg sein dasein hier zu fristen ...

    Lieben gruß anna maria ( und schön, dass du doch noch weiter schreibst ! )

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