Montag, 11. März 2013

Verantwortungslos?

Schlichte Gemüter schimpfen gerne auf Menschen, die keine Familie gründen wollen. Das sei unverantwortlich. Sie empfinden es als unerhört, dass die Mühen, die sie sich aufgeladen haben, anderen erspart bleiben sollen. Als ob nicht auch sie die Wahl gehabt hätten, anders zu leben!  "Dann sterben die Deutschen aus." Ja, warum denn eigentlich nicht? "Dann bricht das Rentensystem zusammen." Zeig' mir jemanden, der nur deshalb eine Familie gegründet hätte, um das Rentensystem zu retten. Jetzt mal im Ernst, das sind alles lächerliche Gründe. Rationalisierungen, die aus der dumpfen Angst vor der Freiheit geboren sind. Man übernimmt sehr wohl Verantwortung, wenn man sich gegen eine Familie entscheidet. Sogar eine sehr große. Nicht gegenüber irgendeiner Kasse, einem Volk, dem Deutschtum oder einem sonstigen Kollektiv-Imago, sondern gegenüber den Menschen, die diese Entscheidung konkret beträfe. Wer es wagt, sich die eigene Wahrheit nicht zu verbergen, kann leicht eruieren, ob für sie oder ihn eine Familie eine reelle Option ist oder nicht. Leider ist der infantile Impuls - "Ich will aber auch eine Familie und Kinder haben! Warum gerade ich nicht?" - in vielen Seele wirksam, so dass viele Kinder in ein Leben hineingezwungen werden, das besser nie entstanden wäre, "aus Prinzip".

3 Kommentare:

  1. Es ist auf jeden Fall verantwortungslos, dass das Kind unter der emotionalen Unfähigkeit der Eltern leidet. Denn: egal, wie man es auch dreht und wendet: das Kind kann für rein gar nichts etwas - es liegt allein an den Eltern.

    Und wenn jemand für sich selbst erachtet, dass er/sie keine Familie haben möchte - aus welchen Gründen auch immer - dann ist das auch nicht verantwortungslos. Im Endeffekt, kann dies nur jeder für sich selbst entscheiden, weil es ja das eigene Leben betrifft. Und es ist niemanden geholfen, auf Krampf etwas vom Zaun zu brechen. Dem entstandenen Kind am allerwenigsten.... Dann sollten die Eltern wirklich getrennte Wege.

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  2. Stimme komplett zu! Ich bin sogar der meinung, dass es irgendwie getestet werden sollte, wer geistig und persönlichkeitsentsprechend dazu fähig ist kinder zu bekommen....ganz im ernst nichts ist so leicht wie kinder machen , aber wer heilt die geschundenen seelen, die durch unfähige eltern hervorgebracht wurden? Und warum nochmehr kinder in diese welt setzen, wenn es dadraussen schon soviele kinder gibt, die sich nicht auf ihre eigenen eltern verlassen können und auf der straße leben oder in kinderheimen ...warum kümmert man sich nicht erstmal um die ?

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  3. Danke für eure Kommentare. Anna Maria, auch wenn ich deine Idee mit dem Test emotional nachvollziehen kann, denke ich nicht, dass das Leben in einer derart bürokratisierten Welt lebenswert wäre.

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